BSAG Inside

Backstage bei der buten un binnen-Aufnahmefahrt

Von in BSAG Inside

Seit 2015 zeichnen Radio Bremen und die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) rund alle zwei Monate bei einer öffentlichen Straßenbahnfahrt ihre gemeinsame Fernsehproduktion auf der Schiene auf. »buten un binnen Extra: Die Sendung aus der Straßenbahn« berichtet mit interessanten Gästen und spannenden Geschichten über aktuelle Themen, die Bürgerinnen und Bürger bewegen.

Um diese außergewöhnliche Produktion realisieren zu können, sind viele Professionen gefragt: Film- und Tontechnik, Beleuchtung, Redaktion, Regie, Aufnahme, Produktion, Moderatorin, Maske, Assistentinnen und Assistenten von Radio Bremen und Bremedia sowie Mitarbeitende der BSAG aus Technik, Fahrdienst und Unternehmenskommunikation. Ein Blick hinter die Kulissen verrät, was vor Drehbeginn und am Tag der Aufzeichnung alles getan werden muss, damit eine reibungslose Produktion der Sendung erfolgen kann.

Neue Strecke – neue Herausforderungen

Das Thema der aktuellen Sendung vom 16. November 2019 war »Bildung: Die Mär von der Chancengleichheit«. Dabei ging es um den Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft in Bremen. Denn der Anteil an Schülerinnen und Schüler, die das Abitur absolvieren, fällt in benachteiligten Stadtteilen wie Gröpelingen, Woltmershausen und Blumenthal am geringsten aus – der Anteil an Schulabbrechern am höchsten.

Aus diesem Anlass wurde die Sendung in der Linie 3 Richtung Gröpelingen aufgezeichnet. Zu beachten war, dass die Fahrtzeit bei diesem Streckenabschnitt ein wenig kürzer ausfällt als bei der meistens genutzten »Produktionsstrecke« der Linie 6 Richtung Universität Bremen. Somit wurden bei der Planung unterschiedliche Szenarien durchgespielt, um während des Drehs reagieren zu können, falls die Fernsehleute länger brauchen als die Straßenbahn fahren würde.

Doch auf welcher Streckenhöhe soll der Dreh starten? Wie soll das Ein- und Aussteigen der Bremer Bevölkerung an den Haltestellen koordiniert werden? Wo werden die Musiker und Gäste Platz nehmen? Welche Technik wird benötigt? Und welche Rahmenbedingungen im BSAG-Streckennetz gilt es zu beachten und abzustimmen? All diese Fragen wurden bereits eine Woche vor Drehbeginn bei der Besprechung des Produktionsablaufes von Radio Bremen und BSAG diskutiert.

Und action! To do’s für die Dreharbeiten zu buten un binnen

Am Tag der Aufzeichnung wurden im ersten Schritt alle Kabel, die speziell für die buten-un-binnen-Bahn im Rahmen der Sendung langfristig verlegt worden sind, freigelegt, um die vielzähligen technischen Geräte für den Dreh anzuschließen – vom Regieplatz, über die Beleuchtung und die Antennen der Funkmikrofone, bis hin zur Tontechnik.

Zusätzlich wurden in der Bahn drei Monitore für das mitfahrende Publikum angebracht, auf denen die anmoderierten Einspieler der Sendung bereits während des Drehs gezeigt werden. Aus Sicherheitsgründen müssen die Durchgänge der Straßenbahn frei bleiben. Denn ragen die technischen Geräte zu sehr in den Gang rein, besteht Stoßgefahr. Zudem müssen die Kabel verstaut und am Boden sowie an den Wänden festgeklebt werden, um Stolperfallen zu vermeiden.

Zur optischen Gestaltung wurde die Straßenbahn mit buten-un-binnen-Aufklebern versehen, um das Außendesign der bereits gestalteten buten-un-binnen-Bahn im Inneren aufzugreifen.

Sogar Kameradrohnen begleiten buten un binnen

Die Sendung wurde nicht nur von einem dreiköpfigen Kamerateam, sondern auch von GoPros mitgefilmt – innerhalb und außerhalb der Bahn. Für eine zusätzliche Absicherung wurden diese sowie auch weitere technische Geräte nicht nur mit einer Halterung, sondern auch mit Kabelbindern befestigt. Zudem filmte eine Drohne, die an zwei Positionen der Strecke aufsteigt, die fahrende Bahn aus der Vogelperspektive. Die Genehmigung hierfür musste im Vorhinein eingeholt werden.

Während die Moderatoren in der Maske sitzen, beginnen die Musiker mit dem Soundcheck. Auch die ersten Stellproben finden in der Bahn statt, um den Ablauf der Aufzeichnung durchzugehen. Dabei wird besprochen, wo sich das Moderations-Team und Gäste während des Drehs platzieren. Doch auch die Position der Kamera- und Lichttechnik-Mitarbeitenden wird geplant.

Erst einmal ans Fahrgefühl gewöhnen

Danach erfolgt eine Regiebesprechung mit allen Gewerken und Moderatoren in der Bahn. Damit die Moderatoren und die Technik während der anschließenden Durchlaufprobe die bevorstehenden Interviewsituationen einmal durchspielen können, schlüpften Aufnahmeleitung und Assistenten in die Rolle der Sendungsgäste. Währenddessen fuhr die Straßenbahn zwei Runden auf dem BSAG-Betriebshof Neustadt, um das gesamte Produktionsteam sowie die Musiker an das Fahrgefühl zu gewöhnen.

Vor Abfahrt vom BSAG-Gelände stiegen alle Gesprächsgäste sowie Zuschauerinnen und Zuschauer in die Bahn ein. Eine kurze Einweisung für den bevorstehenden Dreh gab es von der Regie. Parallel gingen die Moderatoren in der Bahn ein letztes Mal durch die Maske. Von der Neustadt aus ging es dann über die Domsheide weiter als Linie 3 in Richtung Gröpelingen. Dann heißt es: »3, 2, 1 und bitte applaudieren«. Der Dreh kann beginnen. Fahrgäste konnten ab der Haltestelle Obernstraße dazu steigen. Insgesamt war die Bahn für den Dreh eine Stunde lang unterwegs. Produziert wird aus dem Material nach Schnitt und Bearbeitung eine 30-minütige Sendung.

Zu sehen ist die Sendung der Jubiläumsfahrt – bereits 25 Sendungen sind an Bord produziert worden – in der Mediathek (externer Link).

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