Ende des 19. Jahrhunderts kam die Straßenbahn nach Bremen – wenn auch zunächst von Pferden statt mit Strom angetrieben. Im Jahr 1876 wurde die Aktiengesellschaft Bremer Pferdebahn als Vorläufer der Bremer Straßenbahn AG gegründet. Drei Jahre später startete die Konkurrenz, eine Londoner Firma mit der Großen Bremer Pferdebahn. Sie war es denn auch, die am 1. September 1879 die Strecke von Walle zur Neuen Börse eröffnete. Um Wagen und Pferden eine Unterkunft zu bieten entstand an der Waller Heerstraße (in Höhe der Straße Im Freien Meer) eine Remise.
1899 fusionierten beide Pferdebahnen, der Standort in Walle blieb erhalten. Bereits ein Jahr später waren die Umbauarbeiten für die elektrische Straßenbahn angeschlossen. Weitere Erweiterungen folgten 1901, 1912 und 1923 bis schließlich mit der Eröffnung des neuen Betriebshofes Gröpelingen das Depot nicht mehr benötigt wurde. Und so dienten die Gebäude der BSAG von Ende der 1920er bis in die 1960er Jahre hinein noch als Werkstatt. Die Wendeschleife am ehemaligen Depot war seit November 1963 die Endhaltestelle der Linie 10. Damit war es im Oktober 1975 vorbei. Seitdem fahren die Bahnen nach Gröpelingen.
Geblieben ist vom einstigen Depot nicht viel. Die meisten Häuser auf dem historischen Foto von der Waller Heerstraße sind längst einem kleinen Park und Neubauten wie einer Tankstelle gewichen. Geblieben ist die Kulturwerkstatt westend – sie ist im Hintergrund zu erahnen – die im Herbst 1992 ihre Pforten öffnete. und bildet das verbliebene Stück BSAG-Geschichte in Walle.
(Dank an Dietmar Krebs vom Verein Freunde der Bremer Straßenbahn für die Unterstützung bei der Recherche)