Der Fuhrpark der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) umfasst viel mehr als Busse und Bahnen. Ohne Schienenschleifwagen, EMIL-Funkwagen, Turmwagen und Mastensetzerfahrzeug wäre ein reibungsloser und zuverlässiger Betrieb nicht möglich. Im Folgenden stellen wir zwei der aktuellen Unikate aus dem Fuhrpark vor.
Turmwagen für den Fuhrpark der BSAG maßgeschneidert
Der Turmwagen in Zahlen
- Fahrgeschwindigkeit: 89 Kilometer pro Stunde
- Leistung: 360 PS
- Fahrzeuglänge: 8,62 Meter
- Fahrzeugbreite: 2,50 Meter
- Höhe Eisenräder bis Geländer (Turmhöhe): 6,97 Meter
- Länge Arbeitsbühne: 4 Meter
- Breite Arbeitsbühne: 1,50 Meter
- Zugelassen: maximal 4 Personen
Neuer Mastensetzerwagen im Fuhrpark der BSAG
Neben dem Turmwagen wurde auch das neue Mastensetzerfahrzeug nach den Erfordernissen der Mastensetzer:innen angefertigt. Allerdings dient es eher selten dazu wie früher die Masten für die Fahrleitungen aufzubauen. Jetzt ist es vielmehr bei der Wartung und Instandhaltung der Fahrleitungsanlagen und bei Arbeiten im und am Gleis im Einsatz. Und da gibt es reichlich zu tun: Das BSAG-Netz verfügt allein über 3.600 Masten sowie circa 2.500 Kabelschächte. Außerdem übernimmt das dreiköpfige Team, das zum Bereich Fahrleitungsbau gehört, auch Servicedienste für viele andere Abteilungen, wenn es die Arbeit zu lässt.
Der neue Mastensetzerwagen weist einige Finessen auf. Er ist seit etwas über einem Jahr im Einsatz, nachdem das 20 Jahre alte Vorgängermodell verkauft wurde. Im neuen Fahrzeug wurde nun vieles verbessert und modernisiert.
Doch zuerst die Rahmendaten:
- Gesamtlänge: 8,43 Meter
- Zulässiges Gesamtgewicht: 18 Tonnen
- Leistung: 320 PS/234KW
Essenziell für die Arbeit ist die imposante silberglänzende Werkzeugkiste auf der Ladefläche. Diese entstand nach den Vorstellungen und Anforderungen des Teams. Wichtig ist, dass natürlich das umfangreich benötigte Werkzeug hineinpasst und die Fahrleitungsbauer schnell und bequem an alles herankommen. Das Fahrzeug kann auch abgesenkt werden, was die Beladung erleichtert. Zudem verfügt es über einen Kran, um zum Beispiel diverse Baumaterialien zu transportieren, Schachtdeckel zu heben oder provisorische Masten zu setzen. Bis zu drei Tonnen kann der Kran heben.
Arbeitskomfort verbessert
Eine erhebliche Verbesserung gibt es für die drei Mastensetzer:innen, die jeden Tag draußen unterwegs sind, im Fahrerhaus: Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die aber den schweren Arbeitstag komfortabler gestalten: Die Sitze sind ergonomisch, es gibt eine Klimaanlage, einen Kühlschrank für den Tagesproviant und automatisch ausfahrende Treppenstufen. Hinzu kommt in Sachen Fahrkomfort ein kleinerer Wendekreis sowie neuartige Scheiben, die eine blendfreie Durchsicht ermöglichen und für eine nicht so starke Aufheizung im Inneren sorgen.
So fällt das Fazit der Kolleg:innen nach dem ersten Einsatzjahr des neuen Mastensetzerfahrzeugs durchweg positiv aus: »Alles funktioniert sogar noch besser als erwartet.«