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Fuhrpark der BSAG: Turmwagen und Mastensetzerfahrzeug sind unerlässlich für reibungslosen Straßenbahnbetrieb

Von in BSAG Inside

Der Fuhrpark der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) umfasst viel mehr als Busse und Bahnen. Ohne Schienenschleifwagen, EMIL-Funkwagen, Turmwagen und Mastensetzerfahrzeug wäre ein reibungsloser und zuverlässiger Betrieb nicht möglich. Im Folgenden stellen wir zwei der aktuellen Unikate aus dem Fuhrpark vor.

Turmwagen für den Fuhrpark der BSAG maßgeschneidert

Der neue Turmwagen ist ein Unikat. Bis auf knapp sieben Meter Höhe kann der Turm ausgefahren werden. Das ist auch notwendig, um die Oberleitungen zu warten und bei Schäden zu reparieren. Dafür wurde das Fahrzeug als High-Tech-Gefährt nach den BSAG-Vorgaben konstruiert.
Es kann auf der Straße und – mit dem zusätzlichen Schienenfahrwerk – auch auf den Straßenbahngleisen fahren. Der Turmwagen ist auch für Eisenbahnstrecken zugelassen. Das ist perspektivisch für die verlängerten Linien 1 und 8 auf der ehemaligen Trasse der Bremen-Thedinghausen-Eisenbahn notwendig.
Vorbild für das neue Fahrzeug waren die zwei alten Turmwagen, die bereits seit über 20 Jahren im Fuhrpark der BSAG ihren Dienst verrichten. Das moderne Modell kann nun aber neue Technik an Bord und auf dem »Rücken« vorweisen – inklusive Spezialanfertigungen. Dazu gehören Vorrichtungen, die die Arbeitssicherheit der ausgebildeten und speziell geschulten Elektriker:innen noch weiter erhöhen. Der Turmwagen ist zum Beispiel dreifach isoliert. Zudem gibt es ein fest eingebautes Isolationsmessgerät, welches Messungen ausführt und die Isolation des Turmwagens überwacht. So kann das Team auch Wartungen oder Reparaturen vornehmen, wenn der Fahrdraht weiter unter Strom steht. Sollte bei aller Vorsicht doch ein Stromunfall passieren, gibt es einen fest verbauten Defibrillator.
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Der Turmwagen in Zahlen

Im Fahrzeug sind alle notwendigen Werkzeuge und Materialen sinnvoll verstaut. Der Korb, in dem das Team nach oben gefahren wird, kann außerdem 360 Grad gedreht werden.
Das gesamte Fahrzeug wiegt übrigens 18,6 Tonnen und kann mit zusätzlich 900 Kilogramm beladen werden. Es ist auch als Unfallhilfewagen zugelassen und darf also, wenn nötig, mit Blaulicht zum Einsatzort fahren. Für Arbeiten im Dunkeln gibt es extra Strahler. Erstmals können auch im Inneren des Fahrzeugs die Arbeiten draußen verfolgt werden, mittels einer 360-Grad-Kamera. Auch dies erhöht zum Beispiel die Sicherheit.
Weitere Maße:
  • Fahrgeschwindigkeit: 89 Kilometer pro Stunde
  • Leistung: 360 PS
  • Fahrzeuglänge: 8,62 Meter
  • Fahrzeugbreite: 2,50 Meter
  • Höhe Eisenräder bis Geländer (Turmhöhe): 6,97 Meter
  • Länge Arbeitsbühne: 4 Meter
  • Breite Arbeitsbühne: 1,50 Meter
  • Zugelassen:  maximal 4 Personen

Neuer Mastensetzerwagen im Fuhrpark der BSAG

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Neben dem Turmwagen wurde auch das neue Mastensetzerfahrzeug nach den Erfordernissen der Mastensetzer:innen angefertigt. Allerdings dient es eher selten dazu wie früher die Masten für die Fahrleitungen aufzubauen. Jetzt ist es vielmehr bei der Wartung und Instandhaltung der Fahrleitungsanlagen und bei Arbeiten im und am Gleis im Einsatz. Und da gibt es reichlich zu tun: Das BSAG-Netz verfügt allein über 3.600 Masten sowie circa 2.500 Kabelschächte. Außerdem übernimmt das dreiköpfige Team, das zum Bereich Fahrleitungsbau gehört, auch Servicedienste für viele andere Abteilungen, wenn es die Arbeit zu lässt.

Der neue Mastensetzerwagen weist einige Finessen auf. Er ist seit etwas über einem Jahr im Einsatz, nachdem das 20 Jahre alte Vorgängermodell verkauft wurde. Im neuen Fahrzeug wurde nun vieles verbessert und modernisiert.

Doch zuerst die Rahmendaten:

  • Gesamtlänge: 8,43 Meter
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 18 Tonnen
  • Leistung: 320 PS/234KW

Essenziell für die Arbeit ist die imposante silberglänzende Werkzeugkiste auf der Ladefläche. Diese entstand nach den Vorstellungen  und Anforderungen des Teams. Wichtig ist, dass natürlich das umfangreich benötigte Werkzeug hineinpasst und die Fahrleitungsbauer schnell und bequem an alles herankommen. Das Fahrzeug kann auch abgesenkt werden, was die Beladung erleichtert. Zudem verfügt es über einen Kran, um zum Beispiel diverse Baumaterialien zu transportieren, Schachtdeckel zu heben oder provisorische Masten zu setzen. Bis zu drei Tonnen kann der Kran heben.

Arbeitskomfort verbessert

Eine erhebliche Verbesserung gibt es für die drei Mastensetzer:innen, die jeden Tag draußen unterwegs sind, im Fahrerhaus: Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die aber den schweren Arbeitstag komfortabler gestalten: Die Sitze sind ergonomisch, es gibt eine Klimaanlage, einen Kühlschrank für den Tagesproviant und automatisch ausfahrende Treppenstufen. Hinzu kommt in Sachen Fahrkomfort ein kleinerer Wendekreis sowie neuartige Scheiben, die eine blendfreie Durchsicht ermöglichen und für eine nicht so starke Aufheizung im Inneren sorgen.

So fällt das Fazit der Kolleg:innen nach dem ersten Einsatzjahr des neuen Mastensetzerfahrzeugs durchweg positiv aus: »Alles funktioniert sogar noch besser als erwartet.«

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