Bus-Bowling und Slalom-Fahren

Bus-Bowling und Slalom-Fahren
5. Oktober 2017 Sonja Niemann

Der Bremer Straßenverkehr ist manchmal auch für die Bremer Busfahrerinnen und Busfahrer eine echte Herausforderung – sechs jungen BSAG-Kolleginnen und Kollegen reichte das aber noch nicht aus. Sie haben sich hinter das Lenkrad getraut, um sich in Osnabrück der Suche nach dem Super-FiF zu stellen.

FiF – das steht in der Verkehrsbranche für Fachkraft im Fahrbetrieb. Die Verkehrsgemeinschaft Osnabrück hatte es sich in diesem Jahr zum ersten Mal zur Aufgabe gemacht, die besten unter den jungen Menschen zu küren, die täglich in ganz Deutschland Fahrgäste sicher von A nach B bringen. »Wir wussten vorher überhaupt nicht, was uns erwartet«, sagt Viktor Lerch, Bus- und Straßenbahnfahrer bei der BSAG. Mit fünf Kolleginnen und Kollegen, die gerade ihre FiF-Ausbildung abgeschlossen haben, nahm er die Herausforderung aus Osnabrück an.

An 17 Stationen mussten auch die beiden Dreier-Teams der BSAG beweisen, dass sie mehr als nur ihr Fahrzeug beherrschen. Getaktet war der Wettbewerb so akkurat wie ein Busfahrplan: Für jede Aufgabe hatten die Teams nur 15 Minuten Zeit.

Zielen mit der Busschnauze

Ein kniffliger Slalom mit einem Acht-Sitzer-Bulli zu meistern gehörte dabei genauso zu den Aufgaben wie die Beantwortung von Theoriefragen. An der Erste-Hilfe-Station mussten die Teilnehmenden unter anderem einen Verletzten in die stabile Seitenlage bringen und einen Druckverband anlegen. Nur mit Hilfe der Spiegel mussten die FiFs außerdem einen Bus so nah wie möglich mit dem Heck an eine Paletten-Wand manövrieren und mit einem vorn am Bus befestigten Lot eine auf dem Boden aufgemalte Zielscheibe anpeilen.

Besonders gut abgeschnitten haben die Bremer bei der Alters-Simuation. Ein Team-Mitglied musste zunächst von seinen Kollegen mit Gewichts-Manschetten, einer schweren Weste, Gehörschutz und einer sichteinschränkenden Brille ausstatten lassen. So ausgestattet konnten die Teilnehmenden erleben, wie sich der Alltag für ältere Fahrgäste häufig anfühlt. Sie mussten nicht nur aus dem Bus aussteigen, sondern auch beim Fahrer wieder einsteigen – und dort einen Euro aus einem Portmonee fischen. »Da waren wir die schnellsten«, freut sich Viktor Lerch.

Bus-Bowling mit Gymnastikball

Etwas weniger alltagsnah, dafür aber umso unterhaltsamer war das Bus-Bowling. Mit dem Fahrzeug galt es, einen großen Gymnastikball in Schwung zu bringen und möglichst viele aufgestellte Plastik-Rohre abzuräumen. »Dafür musste man zügig anfahren – und abrupt abbremsen«, sagt Viktor Lerch. Das ist nicht allen Teams gelungen. Die Folge: ein geplatzter Gymnastikball.

Am Ende konnte eines der beiden Bremer Teams den achten von insgesamt 14 Plätzen verbuchen. Das Sieger-Team kommt von der Regionalverkehr Münsterland GmbH, die auch den besten männlichen FiF in der Einzelwertung stellten. Bei den Frauen ließ sich Simone Neitzel von der Rostocker Straßenbahn AG nicht das Lenkrad aus der Hand nehmen.

Das Team von der BSAG ist jedenfalls begeistert vom Super-FiF-Wettbewerb in Osnabrück. »Das waren zwei top-organisierte Tage und jeder, der mit war, würde sofort wieder mitmachen«, sagt Viktor Lerch.

1 Kommentar

  1. ASK 7 Jahren vor

    Hallo Sonja,
    super Beitrag. Es ist faszinierend was man alles so mit einem Bus anstellen kann und was man in Berufen für neue Herausforderungen finden kann. Vielleicht fallen mir ja spannende Herausforderungen für meine Steuerberater Kollegen ein.
    Weiter so und Grüße aus Hannover
    Michael

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