Urbane Mobilität

Alles steht! – 96 Stunden im Stau

Von in Urbane Mobilität

Wer kennt es nicht: Abends auf dem Weg nach Hause rollt man in der Straßenbahn an einer schier unendlich erscheinenden Blechlawine vorbei. Dicht an dicht stehen die Autos im Stau – meist sind die Fahrerin oder der Fahrer auch noch allein an Bord. Und so geht das nicht nur einmal im Jahr, sondern fast an jedem Werktag in der Woche. Man hat fast das Gefühl, dass alle rund 240.000 in Bremen angemeldeten Autos gleichzeitig unterwegs sind.

Vier ganze Tage Stillstand

Die Folge des Verkehrs: Autofahrende in Bremen verlieren insgesamt 96 Stunden pro Jahr im Stau – umgerechnet also einen veritablen Kurzurlaub. Statt am Meer wird die Zeit im Auto verbracht. Errechnet wurde dieser Wert im Rahmen des »INRIX 2018 Global Traffic Scorecard«. Diese internationale Analyse von Verkehrs- und Mobilitätstrends wertet Daten aus mehr als 200 Städten in 38 Ländern aus.

Spitzenreiter in der Bundesrepublik ist übrigens Berlin. Hier verlieren Autofahrende im Schnitt 154 Stunden pro Jahr im Stau – umgerechnet sind das mehr als sechs Tage. Der Hauptstadt folgen München mit 140 Stunden und Hamburg mit 139 Stunden.

Wie langsam es tatsächlich vorangeht, zeigt die INRIX-Untersuchung ebenfalls. In der Kategorie »Innerorts letzter Kilometer« wird für Bremen ein Durchschnittswert von nicht mal 20 Stundenkilometern angegeben. Gemeint ist damit das Tempo, mit dem ein Pkw in der City zur Hauptverkehrszeit unterwegs ist. Mit diesem Wert liegt die Hansestadt an der Weser in etwa gleichauf mit Berlin, München und Hamburg. Zum Vergleich übrigens: die Busse der Bremer Straßenbahn AG sind etwas schneller unterwegs. Im Jahr 2017 betrug ihr Durchschnittstempo – allerdings bremenweit – rund 22 Stundenkilometer. Und das, obwohl sich rechnerisch alle 500 Meter eine Haltestelle befindet.

 

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