Bildergalerie: Das "Nordlicht" berührt zum ersten Mal Bremer Boden

Bildergalerie: Das „Nordlicht“ berührt zum ersten Mal Bremer Boden

3. April 2020 Sonja Niemann

By Sonja Niemann

3. April 2020

Die neue Straßenbahn ist da: Mitten in der Nacht hat das „Nordlicht“ Bremen erreicht. Auf einem fast 50 Meter langen Schwertransporter ist das erste Exemplar der neuen Fahrzeuggeneration vom Siemens-Werk in Wien nach Norddeutschland gebracht worden. Um Punkt 3.18 Uhr hat der Tieflader die Pforte des BSAG-Betriebsgeländes passiert. Seitdem ist das „Nordlicht“ zu Hause. In der Bildergalerie zeigen wir, wie Bremens neue Straßenbahn zum ersten Mal den heimischen Boden berührt hat – und welche Begrüßungsgäste sie dort empfangen haben.

Am Dienstag, 31. März 2020, um exakt 03.18 Uhr ist es endlich soweit: das erste „Nordlicht“ kommt auf dem Gelände des BSAG-Zentrums in der Bremer Neustadt an. Huckepack auf einem Tieflader wird die neue Straßenbahn zunächst neben der Hochstraße A 281 abgestellt.
Uwe Bertram ist der Fahrer des Tiefladers. Nach der Ankunft hat er nur eine kurze Pause. Mit der Morgendämmerung beginnt er die Transportsicherungen der 40-Tonnen-Bahn zu lösen. Und das sind bei dem Gewicht natürlich dicke Eisenketten.
Am Heck des Tiefladers befinden sich klappbare Schienen, die fest mit den Bremer Schienen verschraubt werden. Auf Ihnen soll die erste „Nordlicht“ vom Tieflader auf das Gleis rollen.
Mit einem Stahlseil gesichert wird über eine Hydraulik des Tiefladers die vordere Standfläche der Straßenbahn um etwa 2 Prozent angehoben. Diese „Steigung“ reicht, um das Fahrzeug langsam vom Anhänger herunterrollen zu lassen.
Jetzt hängt die Straßenbahn für kurze Zeit zwar nicht am sprichwörtlichen seidenen Faden, dafür an einem Stahlseil, welches sich langsam über eine mächtige Winde abrollt. Gesteuert wird dieser Prozess mit einer dagegen eher unspektakulär wirkenden Fernsteuerung.
Wenige Sekunden vor dem „Touchdown“, der ersten Gleisberührung der „3202“ in Bremen. Zentimeter für Zentimeter rollt die Straßenbahn in Richtung ihres neuen „Heimatgleises“.
Die ersten Meter auf dem Bremer Gleis fährt die GT8N-2 noch nicht aus eigener Kraft. Sie ist noch stromlos. Stattdessen wird sie rückwärts von einem ferngesteuerten Elektrotraktor an der neuen Straßenbahnhalle vorbei zur Prüfhalle der Straßenbahnwerkstatt gezogen.
Das „Treffen der Generationen“ ist Zufall. Die erste GT8N aus Mitte der 90er-Jahre, die 3001“, steht parat, als ihre Ablösung, die erste GT8N-2, in Bremen ankommt und ihre ersten Meter macht.
Diese beiden Fahrzeugtypen sind die Zukunft des schienengebundenen ÖPNV in Bremen. Vor der Prüfhalle angekommen präsentiert sich die GT8N-2 erstmalig mit einer GT8N-1, der „3127“.
10. Ungewöhnliche Zeiten verlangen ungewöhnliche Maßnahmen. Statt einer Pressekonferenz und einer Willkommensfeier erstellt die BSAG diesmal alle Filme, Fotos und Töne (mit Unterstützung von Filmteam und Fotograf) von der Ankunft der neuen Bahn selbst. Das Material wird später den Sendern zur Verfügung gestellt. Die Corona-Krise lässt keinen anderen Weg zu. Hier wird BSAG-Vorstandssprecher Hajo Müller interviewt.
Das hohe Maß an Komfort und Barrierefreiheit stellt Michael Hünig (BSAG-Vorstand Betrieb und Personal) bei seiner Vorstellung der neuen Straßenbahn heraus. Zudem ist die „Nordlicht“ für den Fahrdienst und die Werkstatt ein hochattraktiver und moderner Arbeitsplatz.
Angekommen und angenommen: Finanzsenator Dietmar Strehl, BSAG- Vorstand Hajo Müller, Verkehrssenatorin Dr. Maike Schaefer und BSAG-Vorstand Michael Hünig (von links) sind von der „Nordlicht“ sichtlich begeistert.
So sieht der neue Arbeitsplatz der Bremer Straßenbahnfahrerinnen und -fahrern aus. Sehr große und tief heruntergezogene Glasflächen sehen nicht nur gut aus, sie erhöhen auch die Sicherheit durch den besonders guten Rundumblick.
Probesitzen in der neuen Bahn. Das hat wirklich etwas von einem Cockpit. Senatorin Dr. Maike Schaefer, die auch Vorsitzende des Aufsichtsrats der BSAG ist, fühlt sich sichtlich wohl auf dem Fahrerinnen-Arbeitsplatz.
Der Blick in den Fahrgastraum zeigt, wie freundlich und hell die „Nordlicht“ gelungen ist. Große Glasflächen und breite Durchgänge zu den Wagenteilen unterstreichen den sympathischen und einladenden Eindruck dieses Fahrzeugs.
Dieses dürfte der Lieblingsplatz vieler BSAG-Fahrgäste werden. Im Heck der neuen Straßenbahn findet sich diese „gemütliche“ Anordnung der Sitze. Entspannt durch die Stadt gefahren werden und dabei den Rundumblick genießen. Das ist eine vielversprechende Perspektive.
Großzügige Platzverhältnisse, stylische Fahrgasttüren und wieder im Programm der BSAG: Sitze aus Holz. Sauber, bequem und immer entgegen der Fahrtrichtung sind sie angebracht.
Probesitzen mit Senator und Vorstand. Andreas Hesse (Mitte) der werkstattseitig das Straßenbahnprojekt leitet, freut sich über die guten Kritiken der beiden Tester.
Nach der Vorstellung geht es rückwärts in die Prüfhalle. Die imposante Front der Bahn prägt bald das Gesicht der Stadt Bremen.
Ein letzter Blick auf die Neue, dann schließen sich die Türen der Prüfhalle für etwa zwei Wochen. In dieser Zeit wird ein Techniker-Team der Herstellerfirma Siemens mit Einstellarbeiten beschäftigt sein. Nach Abschluss dieser Tätigkeiten werden sich die Halletore wieder öffnen und die neue Bremer Straßenbahnen zu ihren ersten Ausfahrten aufbrechen. Zunächst fährt sie auf dem BSAG-Gelände, dann aber auch in der ganzen Stadt, dem neuen Zuhause der „Nordlicht“.

7Kommentare

18 Likes

Über Sonja Niemann

More by Sonja Niemann

Enrico 5 Jahren vor

schade das die Frontzielanzeige immer kleiner wird. :/

Antworten
krni 5 Jahren vor

Soll die öffentliche Präsentation zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden?

Antworten
- Andreas Holling 5 Jahren vor
  
  Moin,
  
  auf jeden Fall! Derzeit befindet sich die Nordlicht aber noch im Zulassungsverfahren. Die Bahn wurde ja für die Bremerinnen und Bremer gekauft und natürlich werden sie allen – sobald sie zugelassen ist – in der Stadt vorstellen. Aber das Infektionsgeschehen rund um das Coronavirus verhindern im Moment alle öffentlichen Termine. Daher gibt es noch keinen Zeitpunkt dafür. Wir müssen uns in Geduld üben.
  
  Viele Grüße aus der Pressestelle
  
  Antworten
Johnny B. 5 Jahren vor

Auf der BSAG-Startseite ist der Wagen 3201 zu sehen.
Das ist doch sicherlich eine Fotomontage?

Außerdem trägt der Wagen die Werbeaufschrift „MOIN, ich bin neu hier“. Soll er denn mit dieser Aufschrift seine ersten Runden in Bremen drehen?

Antworten
- Andreas Holling 5 Jahren vor
  
  Hi Johnny B!
  
  Du hast recht. Bei der Bahn auf dem Anzeigenmotiv handelt es sich um ein sogenanntes Composing, also eine Fotomontage. Die angelieferte Nordlicht hat die Nummer 3202, wie man in der Fotostrecke hier und im Film unter https://blog.bsag.de/bsag-inside/nordlicht/das-nordlicht-erreicht-sein-zuhause/ gut sehen kann. Sie ist damit (technisch gesehen) die zweite gebaute Bahn – aber die erste in Bremen 🙂
  
  Übrigens: Die „MOIN“-Werbeaufschrift ist tatsächlich auf der ersten Bahn – also Nummer 3201 – zu sehen.
  
  Viele Grüße aus der Pressestelle
  
  Antworten
Hermann 5 Jahren vor

Top! 🙂 Ich freue mich schon drauf, mit der neuen Straßenbahn zu fahren 🙂

Antworten
- Andreas Holling 5 Jahren vor
  
  Hallo,
  
  wir freuen uns auch schon alle drauf. Zwar muss die Bahn jetzt erstmal alle Zulassungen bekommen – und das wird noch ein paar Wochen dauern. Aber immerhin konnten wir sie gestern schon auf der ersten Probefahrt auf unserem Betriebsgelände begleiten. Einen Beitrag und ein Video dazu findest du bei Interesse hier: https://blog.bsag.de/bsag-inside/nordlicht/nordlicht-das-erste-mal-aus-eigener-kraft-unterwegs/
  
  Und das nach nicht mal einer Woche in Bremen 🙂
  
  Viele Grüße aus der Pressestelle
  
  Antworten

By Sonja Niemann

Über Sonja Niemann

7 Kommentare

Antwort hinterlassen Klick hier um die Antwort abzubrechen

Bildergalerie: Das „Nordlicht“ berührt zum ersten Mal Bremer Boden

By Sonja Niemann

0

Über Sonja Niemann

7 Kommentare

Antwort hinterlassen Klick hier um die Antwort abzubrechen

Ähnliche Beiträge

Acht mal Nordlicht – eine echte Bremerin

Ahnengalerie: Diese Fahrzeuge fuhren dem Nordlicht voraus

Mit der Kamera dabei: „Nordlicht“ ist jetzt in Bremen