Die Bremer Straßenbahn AG und Siemens Mobility haben einen weiteren Design-Preis für ihre neueste Straßenbahngeneration »Nordlicht« erhalten. Die filigrane Frontpartie sowie das Panoramaheck vermitteln maritimes Flair, das an Fähren und die maritime Tradition Bremens erinnere. Das Interieur stehe für Stil und Wertigkeit. Zudem wirke die »Nordlicht«-Straßenbahn einladend und sei gleichzeitig funktional auf die Bedürfnisse der Fahrgäste ausgerichtet. So lautet die Bewertung internationaler Design-Experten. Aufgrund dieser Einschätzungen gewann des »Nordlicht« nun den iF Design Award 2022. Es ist die zweite hochkarätige Auszeichnung für die Gestaltung der Bahn. 2021 erhielt die Modellreihe den begehrten Red Dot Award.
Renommierter Design-Preis
Die Auszeichnung »iF International Forum Design« wird seit Mitte der 1950er- Jahre vergeben – vom iF Design Forum. Für die Preisvergabe kamen in diesem Jahr Fachleute aus 23 Ländern in den Wilhelm Hallen in Berlin zusammen. Sie bewerteten mehr als 5400 Einreichungen aus 49 Nationen – eine Auswahl aus fast 11.000 Produkten, die im Zuge der iF Online Preselection im Januar 2022 eingereicht worden sind. Drei Tage lang beriet, diskutierte, argumentierte, untersuchte und probierte die Jury, bis die Gewinner:innen feststanden.
Insgesamt erhielt das »Nordlicht« von der Jury 330 von 500 möglichen Punkten. Damit liegt die neue Bremer Straßenbahn deutlich über der durchschnittlichen Jury-Punktzahl von 291 Punkten. Besonders positiv fiel dabei die Bewertung der Gestaltung des Fahrzeugs aus.
Entstanden ist das »Nordlicht« in der Zusammenarbeit zwischen der BSAG und Siemens Mobility. In gemeinsamer Arbeit wurde aus dem Basismodell des »Avenio« – so der Siemens-Produktname der Bahn – das Bremer »Nordlicht«.
Straßenbahn bereichert das Bremer Stadtbild
»Dass wir nach dem Red Dot Award: Product Design 2021 nun mit dem iF Design Award 2022 einen weiteren Design-Preis für das ›Nordlicht‹ bekommen, freut uns Straßenbahnerinnen und Straßenbahner natürlich sehr«, erklärt Hajo Müller, Vorstandssprecher der BSAG. Er fügt hinzu: Die neue Bahn verbinde Form und Funktionalität mit moderner Technik. Schließlich solle die Straßenbahn nicht nur barrierefrei und zukunftsweisend sein, sondern auch das Stadtbild bereichern.
Gutes Design für Bremen
Dr. Maike Schaefer, Bremens Mobilitätssenatorin und BSAG-Aufsichtsratsvorsitzende, freut sich ebenfalls über die Vergabe des zweiten Design-Preises an das »Nordlicht«. »Die Entscheidung der Fachjury des iF Design Awards zeigt uns, dass wir mit Bremens neuer Straßenbahn nicht nur ein funktionales Fahrzeug erworben haben. Es ist uns gelungen, die Anforderungen an einen modernen ÖPNV mit einem ausgezeichneten Design zu verbinden und damit nicht nur in Bremen die Menschen zu überzeugen.«
Design-Preis für Verbindung aus Komfort und Funktionalität
»Unser Ziel war es, dass sich die Fahrzeuge harmonisch in das Stadtbild einfügen und den Fahrgästen mit einer modernen und hellen Innenraum-Gestaltung besonderen Komfort bieten. Es freut mich sehr, dass das Ergebnis jetzt mit dem iF Design Award ausgezeichnet wurde«, sagt Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility.
6 Kommentare
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Design ist ja immer Geschmackssache. Aber den Sitzkomfort empfinde ich als wesentlicher schlechter im Vergleich zu den Bombardier-Wagen („Berta“) , und sogar als Verschlechterung gegenüber den alten GT8N aus den 90ern. Die Vierer-Sitzgruppen sind so eng, dass man oft unfreiwilligen Körperkontakt mit den Mitreisenden hat, was auf den langlaufenden BSAG-Linien eine Zumutung ist. Es fehlen sowohl Einzelsitze (GT8N) als auch bequemere Reihensitzbänke mit etwas mehr Fußraum und nur einem Nachbarn (Bombardier). In der „Berta“ gab es nur zwei Stufen im gesamten Innenraum, im GT8N gar keine – im „Nordlicht“ ist jede Sitzgruppe auf einem Podest. Dazu die anachronistischen Holzsitze, die früher Merkmal der spartanischen Dritten Klasse („Holzklasse“) der Eisenbahn waren. Es mag ja sein, dass das Nordlicht am billigsten war, und dass die Holzsitze billiger in der Reinigung sind. Aber dann sollte man es so sagen und den geringen Komfort nicht als Wunsch der Fahrgäste ausgeben. Ich hätte es sehr vorgezogen, wenn mehr Geld in Komfort als in Design und Marketing investiert worden wäre.
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Leider Pipt es bei ihnen häftigst,
die fahrt mit der neuen ist ja recht angenehm die 3. Kasse Plätze meide ich sowieso.Nur diese exsteme Lärmbelästigung ständig pipt es schrill vor sich hin bei jeden Türöffnen das brauchten wir bisher bei den alten auch nicht sehr unangehm,
auch die Lärmbelästigung zählt zum Umweltschutz !-
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Hallo,
das Piepen folgt gesetzlichen Vorgaben zum Schutz vor dem Einklemmen. Eine gewisse Lautstärke ist vorgegeben. Wir sind aber dabei, das Piepen auf eine minimal zulässige Lautstärke zu reduzieren. In den meisten Bahnen ist das auch schon erfolgt. Zudem dienen die Geräusche auch der Orientierung beziehungsweise Barrierefreiheit für Sehbehinderte.
Viele Grüße aus der Redaktion
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Ja es stimmt, die Bahn sieht gut aus, ist futuristisch und klimaneutral. Das ist zukunftsorientiert. Aber warum gibt es Sitzplätze die so glatt sind, dass man runter rutscht? Warum sind verschiedene Ebenen zu den Sitzplätzen? Warum ist unter den Klappsitzen kein Platz für Koffer und Taschen? Wie kommen beeinträchtigt Fahrgäste raus und rein und wie ist das mit Kinderwagen?
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Hallo Frau Meyer, es freut uns, dass Ihnen das »Nordlicht« gefällt.
Zu den Fragen: Die Meinungen über die Holzsitze gehen auseinander. Viele mögen sie optisch, aber auch, weil sie hygienischer und aufgrund ihrer glatten Oberfläche gut zu reinigen sind. Anderen wiederum sind die Sitze zu glatt. Dazu haben wir jüngst in vier »Nordlichtern« einen Probelauf gestartet und jeweils eine Sitzbank aus Holz mit einer dunklen Folie versehen. Diese bieten den gleichen Sitzkomfort und reduzieren zugleich das Glättegefühl der Oberfläche.
Für beeinträchtigte Fahrgäste gibt es in den »Nordlichtern« einen Hublift zum Ein- und Aussteigen und jeweils 2 Plätze für Rollstuhlfahrende. Übrigens sind die »Nordlichter« 35 Zentimeter breiter als die Vorgängerfahrzeuge. So haben auch Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer sowie Fahrgäste mit Kinderwagen mehr Platz und Bewegungsfreiheit. Die vielen freien Sonderflächen zum Beispiel gegenüber der Türen bieten viel Platz für Koffer und Taschen. Damit die Klappsitze für möglichst viele Fahrgäste komfortabel sind, dürfen diese eine bestimmte Sitzhöhe nicht überschreiten. Dies begrenzt den Platz unter diesen Sitzen.
Viele Grüße aus der Redaktion
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Hallo! Also ich finde die neue Bahn Nordlicht sehr schick, keine Frage. Aber wie das immer so ist mit Design… es hakt an Funktionalität. Ok, es gibt super viele Plätze für Kinderwagen. Aber die Zahl der Sitzplätze ist bei den großen und geräumigen Wagen eher gering. Und die Holzsitze sind zudem recht unbequem, nicht unbedingt weil aus Holz, sondern die Sitzhöhe vom Fußboden ist zu hoch. Und an einigen Stellen ist auch die Beinfreiheit viel zu gering, weil eine Scheibe davor ist. Schade, ich hab drinnen viel mehr erwartet nach dem super Eindruck von außen.