Stolze 65 Jahre hat unser Borgward-Bus auf dem Buckel – und ist damit im besten Renten-Alter. Während die Linien-Fahrzeuge aber regelmäßig gegen neuere Modelle getauscht werden, darf der Oldtimer deutlich länger in der Flotte bleiben.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass er einfach so gut aussieht. Das hat auch der NDR erkannt und den Borgward-Bus jetzt kurzerhand für sein Doku-Drama »Die Affäre Borgward« angeheuert. Thomas Thieme spielt darin den Unternehmer Carl F.W. Borgward. Mit seiner Firma war Borgward in den 1950er-Jahren der größte Arbeitgeber in Bremen und der viertgrößte deutsche Automobilhersteller, bevor er 1961 Konkurs anmelden musste. Mit dem Doku-Drama, das sowohl neu produzierte Szenen als auch historisches Material beinhaltet, wollen Regisseur Marcus O. Rosenmüller und sein Team zeigen, was zum Niedergang des Bremer Autobauers führte.
Borgward-Bus war früher in Delmenhorst unterwegs
Weil in einem Film über Borgward natürlich auch die markanten Fahrzeuge aus der früheren Zeit nicht fehlen durften, hat die Produktionsfirma die Oldtimer-Fans vom Bremer Borgward-Club um Unterstützung gebeten. Neben vielen anderen historischen Fahrzeugen durfte bei den Dreharbeiten rund um das Bremer Rathaus auch der Borgward-Bus vor die Filmkameras.
Der beigefarbene Bus ist 1953 gefertigt worden. Sein Windlauf stammt von Borgward, der Aufbau von der Bremer Firma Pollmann. Jahrelang war er für die Firma Alfred Sager aus Delmenhorst im Einsatz, wo er mit der Wagennummer 20 fuhr. Als die BSAG 1980 die Firma Sager übernahm, kam auch der historische Bus in die Hansestadt. Für seinen Film-Auftritt waren allerdings ein paar kosmetische Korrekturen nötig. Moderne Schriftzüge an den Scheiben mussten überklebt werden.