Urbane Mobilität

Linie 8 – Die Verlängerung bietet eine bessere Vernetzung zwischen Bremen und den Umlandgemeinden Stuhr und Weyhe

Von in Urbane Mobilität

Der Bahnhof Erichshof ist ein symbolträchtiger Ort. Dort, genau an der Grenze zwischen den Gemeinden Stuhr und Weyhe, war jetzt das Infomobil der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) vorgefahren. Es ist künftig verstärkt unterwegs, um für die Verlängerung der Linie 8 zu werben. Denn mit dem Ausbau des Straßenbahnnetzes über Stuhr nach Leeste wächst die Region weiter zusammen. Und damit wird nicht nur eine neue, direkte und moderne ÖPNV-Verbindung der Gemeinden mit der Bremer Innenstadt bis zum Hauptbahnhof geschaffen.

Linie 8 Infomobil BSAG

Das Infomobil der BSAG ist künftig verstärkt im Einsatz, um über die Verlängerung der Linie 8 zu informieren.

Linie 8 – »Alternative zum Staustehen«

Die beiden Nachbarn im Bremer Umland bekommen mit der Verlängerung der Linie 8 zudem eine noch bessere Vernetzung untereinander. Um dieses »Aneinanderrücken« zu unterstreichen, trafen sich am 2. Juni 2022 Stuhrs Bürgermeister Stephan Korte und sein Weyher Amtskollege Frank Seidel in Erichshof. Mit dabei waren zudem BSAG-Vorstand Thorsten Harder sowie Matthias Zimmermann, Betriebsleiter BSAG und Bremen-Thedinghauser Eisenbahn (BTE) und weitere Projektbeteiligte.

Sie legten jeweils aus ihrer Sicht die Vorzüge des Vorhabens dar. Weyhes Verwaltungschef: »Die Klimawende kann nur gelingen, wenn wir auf möglichst nachhaltige und umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigen. Die Bahn ist so eines. Aber mehr noch: Sie ist dazu auch bequem und verlässlich.« Diesen Vorteil, da ist sich Frank Seidel sicher, dürften die vielen Pendlerinnen und Pendler aus den Gemeinden bald schätzen lernen. »Ich habe kaum Zweifel daran, dass sich diese Alternative zum Staustehen im Auto durchsetzen wird.«

Stuhrs Bürgermeister Stephan Korte betonte: »Mit dem Ausbau werden ab 2025 die Gemeinden Stuhr und Weyhe bis zum Weyher Ortsteil Leeste direkt an die Bremer Innenstadt angebunden. Im 20-Minuten-Takt kann man dann schnell und barrierefrei nach Bremen oder aber in Richtung Stuhr und Weyhe fahren. Der Ausbau der Linie 8, die geplante Einrichtung von Park&Ride und Bike&Ride an den Haltestellen und eine abgestimmte Anbindung an das überregionale ÖPNV-Netz sind wichtige Bausteine für eine zukunftsorientierte Mobilität in unseren Gemeinden.«

Das unterstreicht auch die BSAG. „Nach vielen Jahren der Planung und Vorbereitung freue ich mich, dass der Ausbau der Linie 8 jetzt endlich Realität wird. Mit der Verlängerung über Landesgrenzen hinweg stärken wir nicht nur die Region und das Zusammenwachsen von Weyhe, Stuhr und Bremen. Angesichts tausender Menschen, die tagtäglich von und nach Bremen pendeln, schaffen wir zugleich eine neue komfortable, schnelle und umweltgerechte Alternative zur Fahrt mit dem Auto. Damit entlasten wir künftig die Anwohnerinnen beziehungsweise Autofahrer und die Umwelt», so Thorsten Harder.

Infrastruktur der Bremen-Thedinghauser Eisenbahn nutzen

Linie 8 Infoveranstaltung Erichshof

Am Bahnhof Erichshof kamen Stuhrs Bürgermeister Stephan Korte und sein Weyher Amtskollege Frank Seidel mit BSAG-Vorstand Thorsten Harder (v.l.) zusammen. Sie informierten über die Verlängerung der Linie 8. Die Bauarbeiten sollen 2023 beginnen.

»Fast genau 22 Jahre nach ihrer Gründung kann die Bremen-Thedinghauser Eisenbahn sich nun wirklich darauf freuen, dass auf ihrer Infrastruktur in absehbarer Zeit wieder Schienenpersonennahverkehr durchgeführt wird. Die damalige Entscheidung der Gründerinnen der BTE, das waren die Gemeinden Stuhr und Weyhe, die Samtgemeinde Thedinghausen und die Weserbahn als Tochter der BSAG, erweist sich heute als goldrichtig. Das Festhalten an den Gleisen seit 2000 ist heute die Grundlage für die Realisierung der Linienverlängerung 1/8«, ergänzt Matthias Zimmermann, Betriebsleiter BSAG und BTE.

Seit dem Abweisen der Klagen gegen die Verlängerung der Linie 8 durch das Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg im Januar 2022 herrscht auch aus rechtlicher Sicht freie Bahn für die Bahn. Die Weichen in Richtung Zukunft sind damit gestellt. Nun gilt es, die Menschen zu informieren – über die künftige Verbesserung in Sachen Mobilität.

Die Vorteile der Verlängerung der Linie 8

  • Mit der Linie 8 geht es stau- und umsteigefrei von Leeste über das Roland-Center, das nach 20 Minuten erreicht wird, unter anderem zu den Haltestellen Domsheide, Schüsselkorb und Hauptbahnhof. In die Bremer Innenstadt werden maximal 36 Minuten benötigt. Von Stuhr aus dauert die Fahrt entsprechend kürzer. Einsteigen ist tagsüber im 20-Minuten-Takt möglich. Aber auch an Frühaufsteherinnen und Frühaufsteher oder Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer ist natürlich gedacht: Von 5 Uhr morgens bis kurz nach Mitternacht fährt die Bahn.
  • Auf niedersächsischem Gebiet werden entlang 9,3 Kilometern reaktivierter Trasse der Bremen-Thedinghauser Eisenbahn (BTE) insgesamt 13 Zwischenhalte neu eingerichtet. Sie alle werden barrierefrei gestaltet, mit E-Ladesäulen ausgestattet und mindestens über Bike&Ride-Anlagen verfügen. An 5 Haltepositionen werden zudem Park&Ride-Flächen entstehen.
  • Durch die geplante Brücke über die B6 sind auf der Bundesstraße keine Verkehrsbehinderungen zu erwarten. Auch das Warten an den beschrankten Bahnübergängen wird sich in Grenzen halten: Die Schließzeit beträgt nur rund 90 Sekunden.
  • Zwischen Blockener Straße und Stuhrer Landstraße ist südlich der Gleisanlage eine Lärmschutzwand geplant. Die Länge beträgt rund 265 Meter, die Höhe 1,50 Meter. Zudem wird die BSAG auf der zukünftigen Linie 8 ausschließlich die neuen Fahrzeuge vom Typ GT8N-2 (Nordlicht) zum Einsatz zu bringen. Diese haben gegenüber dem älteren Modell GT8N-1 Räder mit Schallabsorbern.

Wann ist die Verlängerung der Linie 8 abgeschlossen?

Die Bauarbeiten sollen 2023 anlaufen, die Inbetriebnahme der verlängerten Linie 8 könnte dann im zweiten Halbjahr 2025 erfolgen.

Weitere Infos auf www.linie1und8.de, unter der Servicenummer 0800 0010274, per E-Mail an info@linie1und8.de und beim Infopoint im Roland-Center in Bremen-Huchting. Oder demnächst auch persönlich in Stuhr und Weyhe am Infomobil.

4 Kommentare

  1. Jan Schirling 2 Monaten vor

    Warum wird die neue 8 ab Hagener Straße nicht das kurze Stück zum Bf Kirchweyhe verlängert? Das wäre doch sehr attraktiv für Einpendler mit der DB aus Richtung Twistringen, die in den Bremer Süden wollen und damit den Umweg über den Hbf sparen.

    • Autor
      Steffi Urban 2 Monaten vor

      Hallo, bei der seinerzeitigen Planung der Linie 8 wurden die möglichen Fahrgastpotenziale und die Aufwendungen gegenübergestellt. Dabei hat sich ergeben, dass sich der Aufwand für eine Verlängerung der Linie 8 bis zum Bereich der Hagener Straße im Verhältnis zum Nutzen-Quotienten wirtschaftlich darstellen lässt. Da jedoch der weitere Streckenverlauf zwischen der Hagener Straße und dem Bahnhof Kirchweyhe nicht nur unwesentlich länger ist und zudem in diesem Bereich kein weiteres Wohngebiet mit entsprechendem Fahrgastpotential gegeben ist, gab es bei der damaligen Planung die konkrete Befürchtung, dass sich ein Streckenverlauf bis zum Bahnhof in Kirchweyhe nicht wirtschaftlich darstellen lässt. Hinzu käme, dass für diese Verlängerung zusätzliche Fahrzeuge und weiteres Personal benötigt werden würde.

      Die Bahnanlagen in Leeste sind aber so konzipiert, dass technisch jederzeit eine Verlängerung bis zum Bahnhof Kirchweyhe möglich ist. Es ist deshalb nicht auszuschließen, dass zukünftig eine Verlängerung bis zum Bahnhof Kirchweyhe umgesetzt werden kann.

      Viele Grüße aus der Redaktion

  2. Johnny B. 2 Jahren vor

    Moin,

    wird denn, wenn alles fertig ist, der „Pingelheini“ wieder bis zum HP Obervielander Straße fahren können?

    • Autor
      Steffi Urban 2 Jahren vor

      Hallo Johmmy B.,

      die Streckenabschnitte der Linien 1 und 8 auf der BTE-Trasse werden technisch so ausgerüstet, dass auch diese Abschnitte von dem Pingelheini befahren werden können. Dies gilt auch für den weiterführenden Streckenabschnitt bis zum Bahnhof Obervielander Straße. Zu welchen Zeiten zukünftig Fahrten des Pingelheini möglich sein werden, wird sich aber erst aus der konkreten Fahrplankonstruktion ergeben.

      Schöne Grüße aus der Redaktion

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