Urbane Mobilität

Haltestellen vs. Parkplätze: Wie geht es schneller zum Ziel?

Von in Urbane Mobilität

Im Parkhaus Mitte stehen 1.039 Stellplätze für Autos zur Verfügung, im Pressehaus-Parkhaus sind es 663. Weitere Innenstadt-Parkhäuser gibt es zum Beispiel Am Brill und am Katharinenklosterhof. Das klingt ganz schön viel – trotzdem müssen Autofahrende auch in Bremen manchmal den »Parkplatz-Mambo« tanzen. Sie drehen dann – frei nach Herbert Grönemeyer – für Stunden dort so ihre Runden. Es trommeln die Motoren, es dröhnt in ihren Ohren.

Dabei gibt es eine Alternative: Den kostenpflichtigen und kostenfreien Parkplätzen in Bremen stehen 630 Haltestellen der Bremer Straßenbahn AG gegenüber. Und wenn wir bei der BSAG von einer Haltestelle sprechen, dann meinen wir damit alle so genannten Teilhaltestellen, die den gleichen Namen tragen. Das heißt: Selbst große Umsteigeanlagen wie der Hauptbahnhof und die Domsheide zählen nur als eine Haltestelle.

Eine Haltestelle = zwei oder mehr Teilhaltestellen

Die meisten Aus- und Zustiegspunkte bestehen in der Regel aus zwei Teilhaltestellen. Schließlich fahren die Busse fast überall in zwei Richtungen. Eine Ausnahme bilden nur die wenigen Ringbuslinien in Bremen.

Würde man also die einzelnen Haltestellenschilder entlang der Bus- und Straßenbahnlinien zählen, käme man auf deutlich mehr als 1.000 Stück – sogar auf rund 1500 insgesamt. Sie sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Das bedeutet für die Bremerinnen und Bremer, dass die nächste Haltestelle in der Regel maximal 600 Meter Luftlinie entfernt ist – oft auch deutlich weniger.

Die Plakate mit der Aufschrift »Bremen hat zu wenig Parkplätze? Hört, hört!« hängen überall in Bremen.

Durchschnittlich Entfernung zwischen zwei Haltestellen

Die durchschnittliche Entfernung zwischen zwei Haltestellen beträgt auf den Buslinien 529 Meter, auf den Straßenbahnlinien 464 Meter. Aber natürlich gibt es bei der Entfernung zwischen den Haltestellen auch gewaltige Ausreißer. So legt die Linie 29 zwischen Arsten und Hemelingen ein Stück ihres Wegs auf der A1 zurück. Zwischen Bruchhauser Straße und Hannoverscher Straße liegen deshalb mehrere Kilometer ohne Stopp.

Auf der anderen Seite liegen zum Beispiel zwischen den Haltestellen Theater am Goetheplatz und Wulwesstraße im Ostertorviertel nur rund 200 Meter. So können sowohl Theaterbesucher als auch die Gäste der Restaurants rund um den Ulrichsplatz mit der Straßenbahn direkt bis vor die Tür fahren.

Idealer Standort für eine neue Haltestelle

Das ist kein Zufall: Bei der Planung von Haltestellen wird auf jede Menge Faktoren geachtet. Ein idealer Standort ist nah an einer Kreuzung, weil es dort in der Regel schon Querungsmöglichkeiten für Fußgänger gibt. Außerdem achten die Planerinnen und Planer darauf, ob zentrale Orte wie Geschäfte, Schulen oder eben Theater und Restaurants in der Nähe sind.

Aber was ist denn nun mit den Parkplätzen in Bremen? Sind es wirklich zu wenig? Wenn Sie die Frage mit »Ja« beantworten, dann versuchen Sie doch mal, zumindest einen Teil der Wege mit Straßenbahn oder Bus zu absolvieren. Die Parkplatzsuche entfällt garantiert – und in der Regel kommen Sie oft genauso nah oder sogar näher an Ihr Ziel als mit dem Auto.

Wenn nur diejenigen die Parkplätze im Innenstadtbereich benutzen, die keine Alternative haben, weil sie zum Beispiel sperrige Einkäufe transportieren müssen, müssten die Stellplätze in der Stadt doch eigentlich reichen, oder?

 

 

 

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